Zisterzienserabtei Osek/Osegg | |
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![]() Abteikirche Ossegg |
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Lage |
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Liegt im Bistum | Leitmeritz |
Koordinaten: | 50° 37′ N, 13° 42′ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek |
507 |
Patrozinium | Mariä Himmelfahrt |
Gründungsjahr | 1192 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung |
1580 |
Jahr der Wiederbesiedlung | 1624 und 1991 |
Jahr der Wiederauflösung | 1950 und 2008 |
Mutterkloster | Kloster Waldsassen |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Das Kloster Osegg (auch: Kloster Ossegg; lat. Abbatia B.M.V. de Osseco; tschechisch Klášter Panny Marie Osek) ist eine ehemalige Zisterzienser-Abtei und ein Baudenkmal von hohem historischen und künstlerischen Wert und eine der bedeutendsten Klosteranlagen Nordböhmens. Es ist Teil der Ortschaft Osek (Ossegg), die am Südhang des östlichen Erzgebirges in Tschechien liegt.
Das Kloster wurde durch Zisterzienser vom bayerischen Kloster Waldsassen im Jahr 1192 in Maschau bei Kaaden gegründet. Am 20. Juni 1196 bestätigte der böhmische Fürst und gleichzeitige Prager Bischof Heinrich Břetislav III. die Gründung. Nach einem Streit zwischen dem Grundherrn und dem Konvent wurde das Kloster 1197 nach Ossegg auf die Güter des Magnaten Slavko, des Ahnherrn der Herren von Riesenburg, verlegt.
Die spätromanische Basilika Mariä Himmelfahrt wurde von 1206 bis 1221 errichtet und nach 1248 gotisch umgebaut. Es war eine dreischiffige Basilika mit dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes und einem rechtwinkligen Chor mit Kapellen und einem Querschiff. Sie hatte eine Länge von 76 m, gehörte seinerzeit zu den größten Ordensbauten Böhmens und diente auch als Grablege der Herren von Riesenburg. Die Lage der Grabstätten ist nicht genau bekannt. Zur feierlichen Einweihung schenkte Papst Innozenz III., der neben dem Prager Bischof Daniel II. (Milík) das Kloster unter seinem Schutz stellte, Reliquien der heiligen Märtyrer Kosmas, Sebastian, Fabianus, Cyprian und der seligen Jungfrau Petronilla. Gleichzeitig erhielten alle, die an der Einweihung teilnahmen oder eine Woche danach und an anderen Jahrestagen die Kirche besuchten, die Absolution.[1]
An der Nordseite wurde 1209 der Friedhof eingeweiht. Zugänglich war dieser durch die Kirche und das Tor der Toten (Ianua morturorum), das im geistlichen Leben des Ordens eine bedeutende symbolische Rolle spielte. Die Kirche wurde mit einer flachen Decke, die drei Schiffe mit spitzen Arkaden versehen. Die Mauern waren aus Sandsteinquadern, die teilweise noch erhalten sind. Der Südflügel des Konvents mit dem frühgotischen Kapitelsaal und Teile des Kreuzgangs wurden um 1230 fertiggestellt.
Die Herren von Riesenburg aus dem Geschlecht der Hrabischitz sorgten mit zahlreichen Schenkungen für das Auskommen des Klosters. Slauko I. übereignete ihnen den Ort Ossegg, Haan (Háj) mit der Siedlung Deutzendorf (Domaslavice), Herrlich (Hrdlovka), Duban (Dubany), Schönfeld bei Pfaffroda sowie Einnahmen aus dem Feld- und Weinanbau und Zollgebühren. Auch andere Mitglieder der Familie beteiligten sich im Laufe der Zeit mit Schenkungen von ganzen Dörfern oder Ländereien. Außerdem musste das Kloster keine Zölle zahlen. Das 1234 in Nížkov gegründete Tochterkloster des hl. Bernhard wurde bereits nach fünf Jahren wieder aufgegeben.
Während der Kämpfe gegen seinen Vater Wenzel I. fügte das Heer des Přemysl Otakar II. im Jahr 1248 der Klosteranlage schwere Schäden zu, und nach der Schlacht auf dem Marchfeld wurde sie von Verbündeten Rudolfs von Habsburg ausgeraubt. Die gesamte Anlage konnte deshalb erst um 1350 fertiggestellt werden.
Im Jahr 1275 wurde durch Abt Theoderich (der Große) des Klosters Ossegg in Ratschitz bei Ossegg der Wallfahrtsort Maria-Ratschitz begründet, welcher die Stürme der Zeiten überdauerte, und in der Rekatholisierung in Böhmen im Jahr 1697 durch eine Bruderschaft der „Schmerzhaften Muttergottes“ mit der Grundsteinlegung der heutigen Kirche im Jahr 1698 die Pilgerstätte wieder belebte. Vollendet, bot die Wallfahrtskirche 1500 Pilgern Platz.[2]
In den Hussitenkriegen wurde das Kloster drei Mal zerstört. Der im Sommer 1421 von Jan Želivský geführte Feldzug nach Nordböhmen wurde zwar am 5. August bei Brüx geschlagen, jedoch wurden zuvor die Klöster in Doxan und in Ossegg niedergebrannt und die Städte Bilin und Dux von den Truppen Želivskýs besetzt. Beim großen Feldzug der Hussiten im Jahr 1426 unter Andreas Prokop gegen Aussig und Brüx wurde das Kloster erneut geplündert. Den dritten, von radikalen Taboriten geführten Angriff im Jahr 1429 überlebten nur wenige Mönche des Klosters. Das Kloster wurde in dieser Zeit jedoch auch vom an sich befreundeten, katholischen Kaiser Sigismund strapaziert, der Güter des Klosters verkaufte, um Geld für weitere Feldzüge zu gewinnen. Der Wiederaufbau nach den Hussitenkriegen dauerte lange.
Durch Plünderungen und Verpfändungen geriet das Kloster im 16. Jahrhundert in wirtschaftliche Not, so dass Papst Gregor XIII. das vollkommen verschuldete Kloster 1580 auflöste. In der Zeit der Unterbrechung des Konvents von 1580 bis 1628 bewohnte das Kloster lediglich der in Diensten des Prager Erzbischofs stehende Propst. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Anlage schwer beschädigt. Im Zuge der Rekatholisierung Böhmens wurde das Kloster 1624 restituiert und mit Stiftungen und Schenkungen versehen.
Durch intensive Bewirtschaftung der ordenseigenen Ländereien und Erträge aus der dem Kloster gehörenden ältesten Textilmanufaktur Böhmens verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des Klosters. Abt Benedikt Litwerig gründete im Jahr 1697 eine Wollstrumpf- und drei Jahre später eine Feintuchmanufaktur. Die Ausbildung der Arbeiter erfolgte durch Fachkräfte aus Deutschland. Viele der Beschäftigten verließen nach gewisser Zeit die Manufakturen, bildeten ihrerseits Arbeiter aus und gründeten eigene Betriebe, die später den wirtschaftlichen Schwerpunkt vor allem in Oberleutensdorf und Umgebung bildeten. Der kunstliebende Abt Benedikt Litwerig veranlasste 1712 bis 1718 Um- und Erweiterungsbauten der Klosteranlage im Barockstil, für die der Baumeister Octavio Broggio aus Leitmeritz den Auftrag bekam.
Auch im Siebenjährigen Krieg musste das Kloster mehrere Heimsuchungen durch preußische Truppen erleiden. Im Jahr 1779 besuchte Kaiser Joseph II. das Kloster. Von seinen Reformen war es jedoch nicht betroffen, im Gegenteil, es erhielt Bibliotheken und Gemäldesammlungen anderer aufgehobener Klöster.
1945 bis 1990 kam es zu einer zweiten Unterbrechung des Konvents. 1945 und 1946 wurden die Mönche in das Kloster Raitenhaslach in Oberbayern ausgewiesen und das zweite Mal 1961 in das Kloster Langwaden im Rheinland. Bis zur Enteignung 1950 durch den tschechoslowakischen Staat diente das Kloster der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos als Jugenderziehungsheim, danach als Internierungszentrum tschechischer Priester und ab 1953 als sog. Altersheim für Ordensschwestern, die jedoch den Klosterbezirk nicht verlassen durften. Nach der politischen Wende wurde 1991 die stark beschädigte Klosteranlage durch die Tschechische Republik den Zisterziensern zurückgegeben, die sich um eine Instandsetzung bemühen. Die Wiederbegründung des Konvents im Jahr 1991 erfolgte unter dem 48. Abt Bernhard Thebes OCist († 27. März 2010) der vom Kloster Langwaden kam.
Im Jahr 1995 wurde die Klosteranlage zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt, drei Jahre später konnte das 800-jährige Jubiläum gefeiert werden.
Nach der Versetzung des letzten verbliebenen Ordensmanns, Pater Charbel, in das Bochumer Kloster Stiepel wurde das Kloster im Oktober 2008 geschlossen. Es wird angestrebt, das Kloster bis 2013 mit EU-Geldern restaurieren zu lassen, wobei diese Maßnahme mit der Auflage verbunden wäre, dass danach wieder geistliches Leben in das Kloster einzieht.[3]
Der Innenraum der Klosterkirche lässt noch die ursprüngliche dreischiffige Basilika erkennen. An ihrer barocken Ausgestaltung waren bedeutende Künstler beteiligt: Die Stuckaturen der Wände, des Tonnengewölbes und der Seitenaltäre sowie die Skulpturen von vier Aposteln des Hauptaltars stammen von Giacomo Antonio Corbellini (1674–1742). Johann Jakob Stevens von Steinfels schuf von 1718 bis 1723 das Fresko Die Ausgießung des Heiligen Geistes. Die anderen Fresken stammen von Wenzel Lorenz Reiner, der auch ein Seitenaltargemälde gemalt hat. Die Altarbilder Martyrium des Hl. Sebastian und Martyrium des Hl. Mauritius schuf Michael Willmann, das Hauptaltargemälde Mariä Himmelfahrt sein Stiefsohn Johann Christoph Lischka. Die Fassadenfiguren der Ordensheiligen, Evangelisten und böhmischen Landespatrone und auch einige Skulpturen im Innern sowie die Kanzel, das Chorgestühl und das Orgelgehäuse schuf von 1714 bis 1716 Franz Anton Kuen. Auch Edmund Richter schuf einzelne Skulpturen und war an den Holzschnitzarbeiten der Altäre und der Sakristei beteiligt.
Im Süden grenzen an das Kloster die Gebäude des alten Konvents. Den Kreuzgang mit Kreuzgewölbe und Spitzbogenfenstern umgibt ein Garten mit drei Gräbern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Im frühgotischen Kapitelsaal, erbaut 1225 bis 1250, dessen Gewölbe von zwei Säulen getragen wird, befinden sich wertvolle Arbeiten aus Stein. Darunter ein besonders wertvolles Lesepult, dessen oberer Teil drehbar ist, und eine Madonnenstatue (um 1340). Die Wandmalereien schufen Johann Peter Molitor und Josef Kramolín. In einer Wandnische neben dem Kapitelsaal befindet sich ein romanisches Relief mit der Darstellung des Lamm Gottes. Den südlichen Teil nimmt der Speisesaal der Mönche ein.
Im Osten befindet sich das Konventsgebäude aus den Jahren 1705 bis 1808 mit der Abteibibliothek, der Prälatur und dem Festsaal. Erhalten blieben hier zeitgenössische Gemälde aus der Geschichte des Klosters und Kachelöfen. In den Garten gelangt man durch das Klosterspital. Vor der Prälatur im Osten und Süden des Klosters legte Octavio Broggio einen dreistufigen Terrassengarten im italienischen Stil an, der mit Bassins, Wasserspeiern, Fontänen und Skulpturen ausgestattet wurde, die jedoch zum Teil nicht mehr vorhanden sind. 1877 wurde zudem ein Englischer Park eingerichtet. Das Wirtschaftsgebäude mit Wohneinheiten befindet sich im Süden, zu dem auch die Ruinen der Brauerei, der Speicher und der Klostermühle gehören.
Am westlichen Eingangstor schuf Octavio Broggio eine reich stuckierte Kapelle der Heiligen Barbara. Vervollständigt wird das Bild des Klosters durch die Pfarrkirche der Heiligen Katharina, einem ursprünglich gotischen Bau, später im Barockstil umgebaut.
Die Barockstuckaturen des Refektoriums schuf Giacomo Antonio Corbellini.
Gleich hinter dem Erzgebirge findet man Dinge, die man von hier bis zum norwegischen Nordkap und noch weiter vergebens sucht. Im ganzen nördlichen Europa kennt man ein solches wohlhabendes, reiches, schönes und auch wohltätiges Kloster nur aus den Romanen. Hier greift man´s mit den Händen.[4]
Die zisterziensische Bauhütte errichtete in den Jahren 1206 bis etwa 1221 im romanischen Stil die Marienkirche des Klosters: die dreischiffige Basilika auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes hat einen rechteckigen Chor mit Kapellen und ein Querschiff. Nach den Ordensregeln durfte sie keinen Turm haben, sondern lediglich einen kleinen Dachreiter. Die Kirche mit einer Gesamtlänge von 86 m gehörte in ihrer Zeit zu den größten Ordensbauten im Böhmen und wurde zur Begräbnisstätte der Herren von Hrabischitz bzw. ab 1250 von Riesenburg.
Ihre ursprünglichen Grabmäler sind unbekannt, aber es haben sich Barocktumben mit allegorischen Figuren erhalten: Die Figuren der Gerechtigkeit und Freigebigkeit werden dem Abt Slavko zugeordnet, während die Figuren der trauernde Frau und des Gottes Chronos zu den Gräbern des ganzen Geschlechts der Hrabischitz gehören. Die Grabmäler schuf G. A. Corbellini.
An der Nordseite der Kirche wurde schon 1209 ein Friedhof geweiht, zugänglich aus der Kirche durch die sogenannte Totenpforte (Ianua mortuorum) und die beim Begräbnisritus der Zisterzienser eine wichtige symbolische Rolle spielte.
Das Mauerwerk aus Sandsteinquadern hat sich stellenweise bis zum Dachstuhl erhalten. Sie wurde von den Hussiten in den Jahren 1421 und 1429 und von den Heeren im Dreißigjährigen Kriege beschädigt. Die ursprüngliche Gestalt des Klosters kann nur anhand von Veduten und nach einem Stich im Buch von Augustin Sartorius rekonstruiert werden.
Zur Zeit der Entstehung dieser Abbildungen verlief schon der Barockumbau des Konvents und der Kirche, die in den Jahren 1712-1718 unter dem Abt Benedikt Littwerig (1691-1726) seinen Höhepunkt erreichte. Die Klosterkirche wurde überwölbt und über den Seitenkapellen, der sogenannten Sommer- und Wintersakristei, zwei zwiebelförmige Türme gebaut. Die Stirnwand ergänzte ein Portikus und Statuen aus der Werkstatt der Bildhauer Franz A. Kuen und Edmund Richter, die ebenfalls die Statuen und Holzschnitte in der Kirche und in der Sakristei schufen.
Sowohl die bildhauerischen Arbeiten des Hochaltars mit den vier Aposteln als auch die Stuckarbeiten des Interieurs und der Altäre führte Giacomo A. Corbellini zwischen 1713 bis 1718 durch.
Das Gemälde von Maria Himmelfahrt - der Patronin der Kirche und des Zisterzienserordens - am Hochaltar malte 1696 Jan Krystof Liska. Zusammen mit Michael Leopold Willmann und Vraclav Vavrinec Reiner fertigte er auch die Gemälde in den Seitenaltären.
Die Deckenfresken im Hauptschiff und im Chor bilden einen Zyklus aus dem Christi Leben sowie Szenen aus dem Alten Testament. Künstler hier sind Johann Jakob Steinfels und Vraclav Vavrinec Reiner und die Fresken entstanden zwischen 1718 und 1723.
Die figuralen Holzschnitte des Chorgestühls, der Seitenaltäre und des Orgelschrankes auf dem Chor schuf F.A. Kuen zwischen 1714 und 1716.
An der Südseite der Kirche liegt das Kloster mit dem Gebäude des alten Konvents: Der Kreuzgang umgibt den Paradiesgarten mit drei Grabmälern aus dem 14.-16.Jh.
Aus dem Kreuzgang tritt man in den älteren Ostflügel mit dem Kapitelsaal ein, der in den Jahren 1225 bis 1250 als eines der ersten frühgotischen Bauten in den böhmischen Ländern errichtet wurde. Hervorzuheben sind hie rinsbesondere der Lesepult, das Portal des Kircheneingangs aus dem Kreuzgang und die gotische Madonnastatue um 1340.
Im Südflügel des Kreuzganges befindet sich das Refektorium (Speisesaal) und im oberen Stockwerk des Kreuzgangs befand sich das Dormitorium.
Den östlichen Barockkomplex bildet der von Octavian Broggio projektierte neue Konvent aus den Jahren 1705-1808. Hier befindet sich auch die Abtbibliothek. Dem schließt sich die Prälatur an, in der ein Deckenfresko mit einer Szene aus der Geschichte des Klosters und ein Kachelofen zu sehen ist.
Der Wirtschaftshof mit dem Wohntrakt, befindet sich am Nordrand des Klosterareals. Ihnen schließt sich das ehemalige Brauhaus, der Speicher und die Klostermühle an. Nahe des westlichen Eingangstores steht die reich stuckierte Kapelle der hl. Barbara und der hl. Katharina von Broggio.
Die Osek und Riesenburg (tschech. z Rýzmburka) waren ein altes böhmisches Adelsgeschlecht mit Wurzeln in Nordböhmen.
Sagenhafter Ahnherr des Geschlechts war nach den alten böhmischen Chroniken ein Wssebor (Všebor), dessen Sohn Kojata (I.), Gaugraf im Biliner Kreis in Nordwestböhmen urkundlich erwähnt wird.[1]
Ein Nachkomme mit dem Namenszusatz Hrabische (alttschechisch hrabie: der Rechen; also der kleine Rechen genannt) ist urkundlich im Jahr 1103 als Ratgeber des Herzog Bořivoj von Böhmen nachweisbar und gilt als Stammvater der sogenannten Hrabišici nach dem Rechen im Wappen.
Die gesicherte Stammfolge beginnt mit
Slaccko von Riesenburg (Slauko der Große), († 1226 in Ossegg), Gründer des Klosters Osek (Ossegg) bei Bilin, nannte sich auch nach der benachbarten Burg Riesenburg in Erzgebirge.
Geviert. 1 und 4 in Grün ein roter Löwe; 2 und 3 in Gold ein pfahlweise hochgestellter roter Rechen. Auf dem Helm mit rechts schwarz-golden und links rot-goldenen Decken ein schwarzer Hut mit ebensolchen Hahnenfedern besteckt. Schildhalter: zwei einen roten Rechen tragende goldene nach vorn blickende Löwinnen.
Die von Osek und Riesenburg sind stammesverwandt mit dem Geschlecht der Hrobschitzky von Hrobschitz vom Stammhaus Hrobschitz (Hrobčice bei Bilina), deren Wappenbild mit dem rechenartig verschlungenen Schlangen das ursprünglichere zu sein scheint und sich in der darstellenden Interpretation veränderten Zeiten angepasst hat.
In Böhmen gab es mit den Ritter und Freiherrn Raschin von Riesenburg ein weiteres Geschlecht des Uradels[2], dessen Stammwappen in Blau einen goldenen Steigbügel zeigt, als Kleinod fünf Pfauenfedern, dessen Decken blau-golden waren. Sie stammen von der namensgebenden Riesenburg Burg Rýzmburk in Ostböhmen, heute eine Ruine in einem Ortsteil der Gemeinde Schernau (Žernov u České Skalice) bei Nachod, deren Ortswappen mit dem Steigbügel an sie erinnert. Ein Zweig derer von Riesenburg in Ostböhmen war 1348 auch auf der Burg Wrzesstiow (Velký Vřešťov, Bürglitz bei Königgrätz) ansässig, der den Namen Wrzesstiowsky von Riesenburg (Vřešťovští z Rýzmburka) führte und dessen bekanntester Angehöriger der Hussitenführer Alesch Wrzesstiowsky von Riesenburg (* um 1380, † 4. Juni 1442) war.[3] Die von Riesenburg in Ostböhmen sind im Namensträgerstamm Ende des 18. Jahrhunderts erloschen.
Es handelte sich bei den Osek und Riesenburg und den Raschin von Riesenburg um zwei unterschiedliche Familien, die kein gemeinsames Wappen hatten, aber den Namen von Riesenburg nach zwei Burgen dieses Namens, einer im Erzgebirge in Westböhmen und einer im Tal der Aupa (Úpa) in Ostböhmen führten. Älter und angesehener waren die Osek und Riesenburg, die mit Boreš (lateinisch Borso, Verkleinerungsform von Bořivoj) im Jahr 1192 Mitbegründer des Klosters Ossegg waren. Er verstarb im Jahre 1226. Sein Sohn Slawek, genannt Slawebor (der Jüngere) Hrabisch, nach 1209 verstorben, war der Stammvater der im ritterlichen Vladikenstand verbliebenen Geschlechter der Hagek von Pertolticz, von Popowicz und von Tesmicz, die im Kaurzimer Kreis (Kouřim) in Böhmen ansässig waren und alle um die Mitte des 15. Jahrhunderts erloschen.
Die Herren Osek von Riesenburg gehörten im 14. Jahrhundert zu den vermögendsten und angesehensten Familien, jedoch ohne großes politisches Gewicht. Vergleicht man die Aktivitäten der Hrabischitzer am königlichen Hof mit den gesellschaftlichen Aufgaben des Geschlechts nach 1278, fällt auf, dass lediglich Boresch III. 1293 Mitglied des Landgerichts war. Zwei Generationen werden als Mitglieder des königlichen Hofes überhaupt nicht erwähnt. Darunter litt auch das Vermögen des Familienclans. Sie verloren in den 1280er Jahren endgültig Ungarisch Brod und Mährisch Trübau. Diese verpfändete König Johann von Luxemburg 1327 als Anzahlung der Mitgift seiner Verwandten Agnes von Blankenheim an Heinrich von Leipa. Sayda gehörte abwechselnd den Markgrafen von Meißen und der böhmischen Krone. Zentraler Verwaltungssitz der Familie war die Stadt Ossegg in Nordböhmen.
Vor 1323 kam es zu gravierenden Veränderungen. In einem Schreiben vom gleichen Jahr bestätigte Johann von Luxemburg dem Kloster Osek, dass seine Vermögenswerte und Rechte erhalten bleiben. Das bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt die Burg nicht mehr in den Händen der Riesenburger, sondern ein königliches Lehen war. Was ihnen als Eigentum blieb, waren Ländereien in der Region Luditz. Allerdings unterhielten sie weiter enge Kontakte zu ihren Nachbarn in der Mark Meißen, mit denen sie auch verwandtschaftliche Verhältnisse verbanden.
Nach 1330 verkauften sie weitere Ländereien. Vermutlich brauchten sie flüssige Mittel, um in den aufblühenden Bergbau zu investieren. In den 1340er Jahren gingen sie noch sparsamer mit ihren Finanzen um. Die ehemals großen Wohltäter der Kirche setzten nun in solchen Fällen detaillierte Verträge auf. Gleichzeitig ist es ihnen gelungen, einen Modus vivendi zum König zu finden. Dies führte sie jedoch nicht zurück ins öffentliche Leben. 1341 hielten sie noch Ossegg, Dux, Petschau, Buchau und Luditz.
Mitte des 14. Jahrhunderts, nach 100 Jahren Abstinenz von der politischen Bühne, nahmen die Riesenburger mit Boresch V. als Berater des Königs und Träger wichtiger Funktionen wieder an wichtigen politischen Entscheidungen teil. Daneben verlagerten und vermehrten Boresch V. und sein Bruder Slauko V. das Familienvermögen. Sie teilten sich größtenteils die Ländereien jeweils zur Hälfte. Sie versuchten damit, auch nach ihrem Tod, eine weitere Teilung oder Verkauf der Höfe zu verhindern. Aus finanziellen Gründen, einer sich Ende des 14. Jahrhunderts immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage und politischer Unstabilität, aber auch wegen Unstimmigkeiten unter den Nachkommen ging ihr Wunsch nicht in Erfüllung.
Anfang des 15. Jahrhunderts nahm der Aufstieg ein Ende. Die Riesenburger zogen sich nach Westböhmen zurück, wo sie anfangs noch sechs Burgen, sieben Städte und Städtchen und etwa dreißig Siedlungen als Einkommensbasis hielten. In Nordböhmen verschuldeten sich Boresch VII. und Boresch XI. bei den Juden Oberlin und Aser in Brüx (Most) derart, dass Kojata IV. von Hrabischitz und Riesenburg später Ländereien und Siedlungen verkaufen musste, um die Kredite zurückzahlen zu können. Grund für die Verschuldung war vermutlich der schleppende Absatz der Bergbauprodukte.
Im Jahr 1406 und in der Zeit danach nahmen die Riesenburger in Westböhmen an Raubzügen und Überfällen auf Kaufleute oder königliche Gütern bis über die Grenzen zum benachbarten Nordgau in Bayern teil, zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches beim Lebenserwerb des verarmten Adels. Was man heute als Raubzüge betrachtet, könnte zum Teil schon der Beginn der Glaubenskriege mit den Hussiten gewesen sein. König Wenzel IV. ließ die Burg Pfraumberg der Lichtenburger im Siedlungsgebiet der Choden belagern, demütigte die Familie, enteignete ihre Besitzungen und ließ dreißig Räuber in Prag hängen. Die Auflehnung gegen König Wenzel IV. brachte das bedeutende Geschlecht sehr weit herab. Wilhelm Boresch kämpfte, nachdem er 1419 Ledenicz verkauft hatte, in der Schlacht bei Lipan im Jahr 1434 verarmt im Fußvolk des Heeres der Herrenstandsliga. Nach unbekannter Quelle hinterließ dieser Wilhelm Boresch von Riesenburg, auch „Hrabie“ genannt, einen Sohn, dessen Nachkommen heute noch in Österreich leben sollen. Das Geschlecht derer von Osek und Riesenburg, immer wieder wegen Auseinandersetzungen um Ländereien vor Gericht zitiert, verarmte, blieb aber Mitglied des Herrenstandes, u. a. mit dem Recht auf Rotwachsfreiheit, und erlosch im 16. Jahrhundert nach dem Tod des kinderlosen Johann Boresch II. von Riesenburg im Namensträgerstamm.
Bohuslaw II., Freiherr von Osek und Riesenburg († 1280) war der jüngere Sohn des Boresch II. von Riesenburg (auch: Boress Freiherr von Osek und Riesenburg), († 1278 oder 1279), ansässig auf Elbkosteletz in Böhmen und Besitzer von Landgütern im Kreis Mährisch-Trübau, die er dem Augustiner-Kloster Mariakron und dem Kloster Velehrad in Mähren schenkte. Er war Hofmarschall des Königs Wenzel I. von Böhmen, dann 1252 Oberstkämmerer, 1255 königlich böhmischer Feldhauptmann in Preußen, kämpfte 1260 in der Schlacht bei Kressenbrunn gegen die Ungarn.
Bohuslaw II. war Mitglied des böhmischen Herrenstandes und mit Agathe von Schumberg aus dem Hause derer von Schönberg aus Sachsen, einer Tochter von Friedrich dem Älteren von Schumberg aus dem Hause von Schönberg, Besitzer der böhmischen Kronlehen Glauchau und ab 1306 Gaugraf in Kaaden (Kadaň) im Kaadener Kreis in Nordwestböhmen, verehelicht.
Obwohl der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg ihm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1278 Unterstützung zugesagt hatte, beeindruckte dies den böhmischen König Ottokar wenig. Dieser ließ kurz danach Ländereien des Riesenburgers vor allem in der Gegend von Ungarisch Brod konfiszieren. Kurz darauf fiel Ottokar Přemysl und sein Nachfolger stellte die Beschlagnahmung ein. Nach dem Tod Bohuslaws wurde Friedrich von Schumberg zum Vormund seiner Kinder bestimmt.
Bohuslaw II. hatte den Sohn Bohuslav, genannt Boresch (III.) (lateinisch Borso), * um 1270, der von seinem Onkel Friedrich der Jüngere von Schumberg, Herr auf Ossegg, auf Buchau im Bezirk Luditz und auf Kostenblatt und Ledwicz in Böhmen erzogen wurde und ein berühmter Turnierreiter war. Der deutsche Minnesänger Ulrich von Eschenbach widmete ihm das elfte Buch seiner Alexandreis. Der Name seiner Ehefrau ist nicht bekannt. Er verstarb im Jahr 1341. Sein Sohn Bohuslav, genannt Boresch IV., † 1385, Herr auf Ossegg-Dux, Petschau (im Karlsbader) und Luditz im Saazer Kreis, wo er besonders den Bergbau förderte, war Besitzer der Burg und Herrschaft Königswart (Kungeswart) im Planer Bezirk und von Untersandau, wo er um 1374 die Burg Borschengrün (Burg Boršengrýn) gründete, die sein Sohn Boresch der Ältere (* um 1340) im Jahr 1392 zusammen mit Königswart verkaufte. Der Vater, Bohuslaw II., war 1360 Landrichter, 1368 königlich böhmischer Landvogt in Bayern und 1371–1378 Burggraf zu Eger (Cheb). Der jüngere Sohn Boresch, genannt der Jüngere (* um 1350, † 1403) verkaufte 1398 Ossegg und Dux und verpfändete die Herrschaft Glatzeberg (Lisník) an den Markgrafen von Meißen.
Er war im böhmischen Zisterzienserkloster Ossegg (Kloster Osek) Professmönch und erlangte 1364 im Zisterzienser-Kloster Leubus in Niederschlesien die Abtwürde mittels päpstlicher Provision. Er stammte aus dem alten Geschlecht der Riesenburger (Hrabischitzer) in Nordwestböhmen. Verwandte von ihm hatten ebenfalls in Schlesien Besitztümer, darunter ein Borso und ein Nikolaus Altarist, die Domherren in Breslau waren.[8]
Ein touristisches Ziel mit bedeutendem historischen Hintergrund ist das
Zisterzienserkloster der Jungfrau Maria in Osseg am Fuße des Böhmischen
Erzgebirges.
Im 12. Jahrhundert - zur Zeit des Silberbergbaus - gründete das nordböhmische
Adelsgeschlecht der Hrabischitzer das Kloster Ossegg.
Die Hrabischitzer wurden auch Herren „von Ossegg” bzw. nach ihrer Burg
Riesenburg, Herren „von Riesenburg” genannt.
Sie beriefen dazu Zisterzienser aus dem bayrischen Kloster Waldsassen.
Die Mönche sollten den Südhang des Erzgebirges für den Bergbau erschließen. Dazu
holten sie deutsche Bergleute ins Land; zahlreiche Orte entstanden.
Ende des 13. Jahrhunderts erstreckte sich das Herrschaftsgebiet der
„Riesenburger” bis Sayda, Seiffen, Neuhausen, Rechenberg im heutigen Sachsen.
Erst im Jahre 1352 verkauften die Fürsten Bores und Slavko von Riesenburg die
sächsischen Güter an die Herren von Schönberg.
Der Leitmeritzer Baumeister Octavio Broggio gestaltete Anfang des 18.Jahrhunderts die Kirche um. Es entstand ein barockes Kunstwerk.
Diese wunderschöne Kirche, den Kreuzgang und verschiedene andere Räume des Klosters; so auch den Kapitelsaal mit dem berühmten steinernen Lesepult können Sie heute auf einem geführten Rundgang besichtigen. Übrigens wird die Führung auch deutschsprachig angeboten.
Laufen wir im Ort Ossegg in Richtung der Ortschaft „Klostergrab” sehen wir auf der linken Seite die Überreste der 1000-jährigen Eiche.
Von der Ortsmitte aus, gelangen wir in nördlicher Richtung zur Ruine der
imposanten Riesenburg. Auf dem Weg dahin finden wir ein Denkmal, das an das
Grubenunglück vom 03. Januar 1934 erinnert. Damals kamen in der Grube „Nelson
III” 67 Deutsche, 61 Tschechen und ein Pole ums Leben.
Aus diesem Anlass schrieb Berthold Brecht das Gedicht „Die Osseger Witwen”.
Ortsnamen mit der heutigen tschechischen Bezeichnung:
Ossegg - Osek
Riesenburg - Rýzmburk
Klostergrab - Hrob
Links:
http://www.klaster-osek.info/
http://www.osek.cz/
http://www.boehmisches-erzgebirge.cz
Hrad Osek | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Karlovarský kraj | |||
Bezirk: | Teplice | |||
Gemeinde: | Osek | |||
Fläche: | 630,4035[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 38′ N, 13° 40′ O | |||
Höhe: | 540 m n.m. | |||
Einwohner: | 55 (2011[2]) | |||
Postleitzahl: | 417 05 | |||
Kfz-Kennzeichen: | U | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Osek – Hrad Osek |
Hrad Osek, bis 1949 Rýzmburk (deutsch Riesenberg) ist ein Ortsteil der Stadt Osek in Tschechien.
Hrad Osek liegt anderthalb Kilometer nordwestlich von Osek und gehört zum Okres Teplice. Die Ortslage befindet sich am Südabfall des Erzgebirges unterhalb der Burgruine Rýzmburk im Tal des Baches Osecký potok (Eulenbach). Nördlich erhebt sich der Stropník (855 m), im Süden der Špičák (662 m), westlich die Střelná (868 m) sowie im Nordwesten die Loučná (956 m) und die Vlčí hora (891 m).
Nachbarorte sind Nové Město im Norden, Domaslavice im Nordosten, Háj u Duchcova im Osten, Osek im Südosten, Loučná und Horní Lom im Süden, Litvínov im Südwesten, Meziboří im Westen sowie Dlouhá Louka im Nordwesten.
Durch das Tal des Eulenbaches verlief von der alten Burg Wosek ein hochmittelalterlicher Handelssteig über den Erzgebirgskamm nach der Mark Meißen. Die später als Riesenberger Steig bezeichnete Handelsverbindung war auf ihrem Steilanstieg zwischen Hrad Osek und Dlouhá Louka gegen Auswaschung und zur besseren Befahrbarkeit mit einem außergewöhnlichen Flachpflaster befestigt, dessen Entstehung Franz von Rziha in das 11. oder spätestens 12. Jahrhundert datierte. Der Steig wurde wahrscheinlich von den Herren von Hrabischitz als Ausgangspunkt ihrer Besiedlung des Erzgebirgskammes und Gründung der Herrschaften Sayda, Purschenstein und Rechenberg in der Markgrafschaft Meißen angelegt. Zwischen 1241 und 1250 ließ Borso II. von Wosek an einem Sporn über zwei Quellbächen des Eulenbaches die neue mächtige Burg Wosek anlegen, die bald auch als Riesenburg bezeichnet wurde. Analog dazu legte sich Borso II. das Prädikat von Riesenburg zu. Unterhalb der Burg entstand eine Burgsiedlung mit Mauteinnahme. Borso IV. von Riesenburg ließ 1341 einen neuen Handelsweg von Ossegg über Riesenberg, Langewiese, Strassburg und Grünwald anlegen, der auf dem Pass wieder den Ossegger Steig erreichte und auf diesem nach Rechenberg und Frauenstein weiterführte.[3] Wegen Überschuldung mussten die Brüder Borso d.Ä. und Borso d.J. von Riesenburg 1398 die Herrschaft Riesenburg an den Markgrafen Wilhelm I. von Meißen verkaufen. Im Jahre 1422 bestätigte Kaiser Sigismund den Markgrafen Wilhelm II., Friedrich der Friedfertige und Friedrich der Streitbare den Besitz Riesenburg.
Nachdem die Herrschaft Riesenburg durch den Vertrag von Eger 1459 wieder Teil des Königreiches Böhmen geworden war, verpfändete König Georg von Podiebrad, dessen Tochter Sidonie im selben Jahr Albrecht den Beherzten geheiratet hatte, die Herrschaft Riesenburg an seinen Anhänger und Gläubiger Prokop von Rabenstein. Da die sächsischen Herrscher nicht gewillt waren, auf ihren nunmehr böhmischen Besitz zu verzichten, wurde die Burg 1469 von böhmischen Truppen belagert. Auf Grund zahlreicher Überfälle durch Heinrich von Rabenstein sowie der Eroberung der Burg 1473 traten die Brüder Ernst und Albrecht der Beherzte die Herrschaft an die Königinwitwe Johanna von Rosental ab. Auf Veranlassung des Königs Vladislav II. Jagiello verkaufte Heinrich von Rabenstein 1474 das Riesenburger Pfand an Paul Fürst Kaplirz de Sulewicz, der sich danach von Wosek nannte. Er verlegte nach 1488 seinen Sitz auf die Feste Duchcov und überließ die Riesenburg dem Verfall. Johann Kaplirz de Sulewicz verkaufte das Riesenburger Pfand 1523 an Diepolt von Lobkowicz. König Ferdinand I. überließ Diepolts Söhnen die Herrschaft Dux mit der wüsten Riesenburg als erblichen Besitz. In einer Steuerliste von 1549 sind für Miesteczko pod Wosekem vier zinspflichtige Untertanen aufgeführt. Im Jahre 1642 erbten die Grafen von Waldstein die Herrschaft. 1680 erhob Johann Friedrich von Waldstein die Herrschaften Dux und Oberleutensdorf zum Familienfideikommiss.
Im Jahre 1831 bestand Riesenberg aus 34 Häusern mit 226 deutschsprachigen Einwohnern. Im Ort gab es eine öffentliche Kapelle, ein obrigkeitliches Forsthaus, einen Holzgarten, drei Mahlmühlen und eine Brettmühle. Pfarrort war Alt-Ossegg.[4] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Riesenberg der Fideikommissherrschaft Dux untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Riesenberg ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Ossegg im Leitmeritzer Kreis und Gerichtsbezirk Dux. Ab 1868 gehörte das Dorf zur Gemeinde Neuossegg im Bezirk Teplitz, 1896 wurde es dem Bezirk Dux zugeordnet. 1913 erfolgte der Zusammenschluss von Neuossegg und Altossegg zu einer Gemeinde Ossegg, die ein Jahr später zur Stadt erhoben wurde. Der tschechische Ortsname Rýzmburk wurde 1924 eingeführt. In Folge des Münchner Abkommens wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Dux. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Rýzmburk zur Tschechoslowakei zurück und die deutschböhmische Bevölkerung wurde vertrieben. Im Jahre 1949 wurde Rýzmburk in Hrad Osek umbenannt.[5] Seit 1961 gehört der Ort zum Okres Teplice.
Hrad Osek ist heute ein Erholungsort und Ausgangspunkt für Wanderungen zur Burg Rýzmburk sowie auf dem Erzgebirgskamm.
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